Ludwig III., der letzte König von Bayern

Bild für die Sonderfolge Ludwig III. aus der sechsteiligen Serie Bayerns Könige des bayerischen Podcasts Bayern Absolut. Zu sehen ist der König selbst. Das Bild ist umrahmt von weiß-blauen bayerischen Rauten.

Wir sind beim letzten bayerischen König angekommen. Mit dieser Podcast-Folge endet unsere sechsteilige Serie über Bayerns Könige. Ein wenig wehmütig darf man da schon sein, jetzt wo es zu Ende geht.

In der vorherigen Podcast-Folge haben wir darüber gesprochen, warum es erstmals einen Prinzregenten gab. Als dieser, der Prinzregent Luitpold, am 12.12.1912 starb, übernahm sein Sohn Ludwig das Amt. König Otto I. war ja schwermütig und daher in Isolation.

Wie kam es nun, dass der Sohn des ersten Prinzregenten der letzte König Bayerns sein sollte?

Der Prinzregent wird König

26 Jahre dauerte die Regentschaft seines Vaters. Stets hat er es abgelehnt, die Königskrone zu übernehmen. Ludwig verhielt sich zunächst ebenso. Auf betreiben des Ministerrates ließ er sich jedoch umstimmen und so ernannte er sich etwa ein Jahr nach seinem Amtsantritt zum König. Sein Cousin Otto I. behielt den Königstitel weiterhin, wodurch es einige Jahre zwei Könige in Bayern gab.

Der Millibauer

Ludwig engagierte sich sehr für die Modernisierung der Landwirtschaft. Er kaufte das Schloss Leutstetten in der Nähe des heutigen Starnberger Sees und machte daraus ein landwirtschaftliches Mustergut mit Milchkühen, Feldbau und Forstwirtschaft. Dabei achtete er penibel auf die Hygiene und tierärztliche Kontrollen. Für den Landwirtschaftsverein fuhr er durchs Land und hielt Vorträge. Deswegen bekam er den Spitznamen “Millibauer”, sein Frau wurde die “Topfenresl”. (Weil doch ein paar Preußen mitlesen: “Milli” ist bairisch für “Milch”.)

Erster Weltkrieg

Als 1914 der deutsche Kaiser in den Krieg eintrat, musste Bayern Bündnistreue leisten. Dabei war Bayern auf höchster Ebene mit allen Ressourcen involviert. Der Kronprinz Rupprecht und Ludwigs Bruder Leopold waren als Befehlshaber an den Fronten eingesetzt. Für den Fall eines Sieges forderte König Ludwig III. zusätzliche Gebiete für Bayern. Warum? Entweder er hoffte auf eine Ausdehnung der bayerischen Grenzen oder er tat es um einem zu großen preußischen Gebietsgewinn entgegenzuwirken. Es gibt beide Theorien.

Die Euphorie zu Beginn des Krieges schlug in große Unzufriedenheit um. Seit 1916 wurden die Lebensmittel rationiert, die Fronturlauber brachten keine guten Berichte, kurzum: Das Volk spürte die Not. König Ludwig III. verhielt sich sehr zurückhaltend. Auf Forderungen nach Frieden ging er nicht ein. Das Volk suchte die Schuld oben: In Person des Königs und der Monarchie.

Novemberrevolution: Ende der Monarchie

Das Ende des Krieges ging mit dem Sturz der Monarchie einher. In München brach am 7. November 1918 die Revolution aus. Die Ereignisse überschlugen sich. Selbst der König war davon überrumpelt. Ludwig III. ging im englischen Garten spazieren. Ein Passant riet ihm nach Hause zu gehen. 

“Majestät, genga S’ heim, Revolution is.”

Sofort eilte er heim. Als er in der Residenz ankam war diese unbewacht. Das Militär konnte den König nicht mehr schützen.

Flucht

Noch in der Nacht packte die königliche Familie ihre Koffer und floh aus München. Am nächsten Tag wurde die Monarchie bereits für beendet erklärt.

“Die Dynastie Wittelsbach ist abgesetzt! Bayern ist fortan ein Freistaat!”

KURT EISNER, 8.11.1918

Anifer Erklärung

Der König fand Zuflucht auf Schloss Anif bei Salzburg. Dort verfasste er am 12. November die Anifer Erklärung: Er entband alle Beamten und Soldaten vom Treueeid auf ihn. Er verweigerte jedoch die Abdankung zu erklären.

Wie es nach der Flucht weiterging und warum Ludwig als Prinz in Moskau für einen Eklat sorgte, besprechen wir in dieser Podcast-Folge. Viel Vergnügen beim Anhören!

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