Die Weißwurst – eine bayerische Köstlichkeit

Bild für Folge Nummer 129 des bayerischen Podcasts Bayern Absolut. Ein Topf voller Weißwürste, frisch gebrüht. Dazu gibt es Brezeln. Eine Weißwurst wird gerade mit der Zange herausgeholt.

Geschichte der Weißwurst

Würde man nie etwas anders machen, würde nie etwas Neues entstehen. Die besten Dinge wurden oft aus der Not geboren – so wie unsere Weißwurst. Sie wurde am 22. Februar 1857 im Ewigen Licht am Marienplatz vom Wirtsmetzger Josef Moser erfunden.

Das Wirtshaus vom Moser Sepp war praktisch gelegen, nämlich gegenüber des Rathauses. Heute ist an der Geburtsstätte der Weißwurst übrigens der Wildmoser. Und es gibt immer noch bzw. wieder Original Münchner Weißwürste. Aber zurück ins München des 19. Jahrhunderts. Die Ratsherren der Stadt saßen wie gewöhnlich zum Frühschoppen zusammen. Die Herren speisten die damals beliebten Münchner Stadtwürste. Das waren Bratwürste mit Kalbsfleisch. Der Wirt machte die Würste immer frisch für die Gäste. Nun war der Hunger der Ratsherren so groß, dass die Schafsdärme ausgingen. Der Lehrling rannte um neue zu besorgen, kam aber mit Schweinsdärmen zurück. Diese waren zu zäh und zu groß für Bratwürste. Zudem hatte der Moser Sorge, sie würden beim Braten platzen. Nun wurde er kreativ. Er füllte das Brät, also die Wurstmasse, trotzdem ab und brühte die Würste. Die Ratsherren waren begeistert. “Ah, Weißwurst!” riefen sie. Ein Stück Geschichte war geboren.

Weißwurst kochen

Stopp! Die Weißwurst darf nicht kochen! Sonst platzt sie und verliert an Farbe und Geschmack. Zudem lässt sich die Haut schlechter von der Wurst lösen.

Eine Weißwurst zuzubereiten ist so ziemlich das leichteste, das es gibt. Man lässt die Weißwürste 10-15 Minuten in 70° warmen, leicht gesalzenen Wasser ziehen. Und fertig.

Weißwurst essen

Wie wird die Weißwurst gegessen? Isst man die Haut mit? Viele viele Fragen ergeben sich im Zusammenhang mit der Weißwurst. Die schnelle Antwort ist: Jeder soll die Weißwurst essen, wie es ihm gefällt. Es gibt keine festgeschriebenen oder traditionellen Vorgehensweisen, welche die echte Tradition erkennen lassen. Jeder Bayer isst sie anders. Die wenigsten zuzeln sie, obwohl dies allzu oft als die einzig seelig machende Weise des Weißwurstverzehrs dargestellt wird. Nach unserer Erfahrung zuzeln häufiger Besucher, die nördlich des Weißwurstäquators beheimatet sind. Möglicherweise versuchen diese so tief wie möglich in die Weißwurst-Stimmung einzutauchen. Die Haut kann bei guten Weißwürsten mitgegessen werden. Ob man das tut, ist wiederum eine Geschmacksfrage.

Und was gibt es dazu? Jetzt wird es doch noch kulturell. Weißwürste werden traditionell mit Brezen, süßem Senf und Weißbier gegessen. Das ist fast schon ein Muss. Wer mag, kann auch mal einen Obadzdn zu den Brezen probieren.

Noch mehr über die Weißwurst erzählen wir in der Podcast-Folge.

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