Aventinus – ein Universalgelehrter aus Bayern

Bild für Folge Nummer 185 des bairischen Podcasts Bayern Absolut. Ein Porträt-Stich des Aventinus. Das Bild ist umrahmt von weiß-blauen bayerischen Rauten.

Manch einer denkt beim Namen Aventinus an ein starkes Weißbier, das in Kelheim gebraut wird. Man muss sagen: nicht zu Unrecht. Der Namensgeber des Weizendoppelbocks ist der bayerische Hofhistoriker Johannes Aventinus, der in der Nähe Kelheims aufwuchs. Er schrieb die erste Enzyklopädie und gilt als Vater der bayerischen Geschichtsschreibung.

Johann Georg Turmair aus Abensberg

Geboren wurde er als Johann Georg Turmair in Abensberg. Sein Vater war ein wohlhabender Weinwirt mit einem Lokal am Stadtplatz. Dieser wollte seinem Sohn die bestmögliche Bildung bieten.

Deswegen studierte Johann nach dem Abschluss der Schule acht Jahre lang an verschiedenen Universitäten in Europa: In Ingolstadt, Wien, Krakau und Paris, wo er seinen Magister machte. Wie es der Brauch war, gaben sich die Gelehrten lateinische Namen. Er nannte sich Aventinus, was “der Abensberger” bedeutet.

Während seiner Studienzeit hatte er also viel Wissen erworben, er wusste jedoch nicht genau, was er damit anfangen sollte. Er kam schließlich in die Dienste des Herzogs um seine beiden jüngeren Brüder zu unterrichten.

Die Erfindung der Enzyklopädie durch Aventinus

Während er die Prinzen unterrichtete verfasste er verschiedene Schriften, Bücher und Büchlein, welche ihnen das Lernen vereinfachen sollte. So kam es, dass sich Aventinus fragte, was die Prinzen alles wissen sollten. Er fasste die für ihn wichtigsten Fachbereiche in einem Buch zusammen, welches er Enzyklopädie nannte.

Vater der bayerischen Geschichtsschreibung

Bei seinen Studien und Recherchen hatte sich Aventinus immer um Originalquellen bemüht: Er ging in Klöster, Kirchen, Verwaltungskeller – kurzum überall wo geschichtliche Akten lagerten. Ihm war wichtig, die Wahrheit zu schreiben und nicht die Fakten zu verdrehen. Aufgrund seiner Kenntnis und der Verbindung zum Herzogshaus, erfüllte er den Auftrag die bayerische Geschichte zu schreiben.

Warum er auch einmal zehn Monate im Gefängnis saß und wie die einzelnen Stationen seines Lebens ausschauten, erzählen wir in der Podcast-Folge. Viel Vergnügen beim Anhören! 

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