Reichenbach: Zwischen Optik und Sole
Wenn man in München von der Fraunhoferstraße geradeaus auf die Isar zugeht, begeht man als nächstes die Reichenbachbrücke. Dort gibt es den Reichenbachkiosk, der die Isargänger mit Kaltgetränken versorgt. Der Reichenbach muss doch jemand besonderes sein, wenn er so prominent in Münchens Stadtbild verewigt ist? In dieser Podcast-Folge schauen wir uns an, wer Reichenbach war und vor allem welche Errungenschaften er machte.
Reichenbach wurde bajuwarisiert
Geboren ist er 1777 im heutigen Karlsruhe. Mit 14 Jahren ging er nach Mannheim auf die Militärschule. Nach heutigen Landesgrenzen käme er nicht aus Bayern. Damals war die Kurpfalz jedoch über die Wittelsbacher mit dem “Kernland” Bayern verbunden. So wundert es auch nicht, dass er nach seiner Ausbildung für den bayerischen Staat arbeitete.
Mit der Wasserkreiselpumpe: Hoch die Sole
Eine der lukrativsten Einnahmequellen für die monarchische Kasse waren die Salzbergwerke. Aus der Sole (=Salzwasser) wurde damals das Salz gewonnen. Da die Kapazitäten nicht ausreichten um die ganze Sole zu verarbeiten, modernisierte er zunächst die Soleleitung von Bad Reichenhall nach Traunstein und verlängerte sie nach Rosenheim. Später baute er eine 25km lange Soleleitung von Berchtesgaden nach Bad Reichenhall. Er schaffte es mit seiner Wasserkreiselpumpe über die ganze Strecke ca. 350m Steigung zu überwinden. Dafür wurde er von König Max I. Joseph in den Adelsstand erhoben.
Vermessungsinstrumente
Sein zweites Fachgebiet waren die Theodoliten. Diese dreibeinigen Instrumente werden auch heute noch von den Vermessern verwendet. Die sehen wir manchmal auf die Straße oder im Feld stehen. Natürlich sind die heutigen Geräte besser. Zur Zeit von Reichenbachs waren seine Theodoliten jedoch führend in ganz Europa.
Zusammen mit Joseph von Fraunhofer arbeitete er in deren Unternehmen, im Mathematisch-Feinmechanischen Institut in München. Mehr dazu hört ihr in dieser Podcast-Folge.
Viel Vergnügen beim Anhören!